Was kann KI und sollten Künstlicher Intelligenz Grenzen gesetzt werden? Diese Frage ist seit der Vorstellung von ChatGPT aktueller denn je. Das Bundesinnenministerium fordert klare Regeln, darunter eine Kennzeichnungspflicht von KI-Inhalten.
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Klare rechtliche Vorgaben
Das Bundesinnenministerium plädiert für einen „klaren Rechtsrahmen“ bei einer Nutzung Künstlicher Intelligenz. Diese Forderung teilte eine Sprecherin der Innenministerin Nancy Faeser von der SPD gegenüber dem „Handelsblatt“ mit.
In den Augen der Politikerin sei es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Standardregelungen von vertrauenswürdigen KI sowie Offenheit gegenüber Innovationen festzulegen.
Dennoch ließ das Ministerium verlauten, grundsätzlich viel Potential von digitalen Gesellschaften bei der Nutzung von KI-Anwendungen zu sehen.
Spezielle Regeln für Datenschutz
Dennoch bedarf es spezieller Regeln für Datenschutz sowie grundrechtlicher Fragen. Im Umgang mit Künstlicher Intelligenz müsse ebenfalls die Frage geklärt werden, wie Diskriminierung und Fehler so gut wie möglich vermieden werden können. Wie die Sprecherin der Ministerin betonte, müssen KI-Ergebnisse ebenfalls gut nachvollziehbar und erklärbar sein.
National und international vorgegebene Richtlinien
Diesem Standpunkt schließt sich SPD-Chefin Saskia Esken an, die im Umgang mit KI ebenfalls auf klare Regeln besteht. Diese Regeln müssten national und auch auf europäischer Ebene festgelegt werden. Laut Esken sei eine Kennzeichnungspflicht von KI-Inhalten besonders wichtig.
Große Schwierigkeiten könne hingegen die Situation verursachen, nicht mehr zwischen echt und falsch differenzieren zu können.
Digitalminister Volker Wissing von der FDP stimmt einer schnellstmöglichen Regulierung für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz ebenfalls zu. Nach dessen Aussagen ist Künstliche Intelligenz längst ein wichtiger Teil unseres Alltags, der unseren Alltag grundlegend verändern wird. Umso wichtiger sei es, dass die EU schnell reagiert und den Einsatz von KI vernünftig reguliert. Nach dessen Standpunkt dürfe die neue Technologie nur dann zum Einsatz kommen, wenn sich KI an europäischen Werten wie Neutralität, Transparenz und Demokratie orientiert.
Grundrechte erhalten
Bereits vor einigen Monaten legten EU-Staaten erstmals feste Regeln für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz vor. Mithilfe dieses Beschlusses sollten KI-Systeme abgesichert und Grundrechte erhalten bleiben. Doch bevor diese Regeln in Kraft treten, ist eine Einigung zwischen den EU-Staaten sowie dem Europaparlament erforderlich. Je mehr Gefahren von den Anwendungen ausgehen, desto höher sollen Anforderungen an die Technologie sein.
Bei Regelverstößen drohen harte Strafen. Kürzlich sprach sich der Deutsche Ethikrat für strenge Abgrenzungen bei der Nutzung von KI aus. Demzufolge dürfe ein Einsatz von Künstlicher Intelligenz menschliche Entfaltung niemals vermindern, sondern diese fördern.
China – Forderung nach sozialistischer KI
Die chinesische Internet Regulierungsbehörde Cyberspace Administration of China kündigte erst vor einigen Tagen an, einer Entwicklung von KI positiv gegenüberzustehen. Vertreter der Behörde betonten, wie wichtig es ihnen sei, dass die KI-Inhalte jedoch sozialistischen Grundwerten entsprechen müssen. Anbieter müssten die Verantwortung für die Daten übernehmen.
Halten sie die Vorschriften nicht ein, drohen hohe Geldstrafen und strafrechtliche Ermittlungen. Dieser Einstellung stehen Kritiker jedoch sehr skeptisch gegenüber. Ihrer Meinung nach sei es keine Option, dass Künstliche Intelligenz staatlich festgelegten Ideologien folgen darf. Dies hätte wiederum zur Folge, dass sich auf dem europäischen Markt KI-Systeme mit ideologischen Ansichten Chinas etablieren.