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GesundheitTechnik

Klimaanlagen – Erfrischende Krankmacher?

KlimaanlageKlimaanlagen – Erfrischende Krankmacher? - Foto: © LIGHTFIELD STUDIOS #295092898 – stock.adobe.com

Bei warmen Temperaturen ist eine Klimaanlage ein Segen. Da Temperaturempfinden jedoch sehr individuell ist, sind die Geräte für viele Menschen entweder oft zu kalt oder zu warm.
Sind Klimaanlagen hingegen einmal richtig eingestellt, liefern die Apparate auch die gewünschte Abkühlung.

Keine grundsätzlichen Krankmacher

Mehrere alte Studien aus den Jahren 2003 und 2004 zeigen auf, dass sich der Krankenstand in Büros angeblich durch den Einsatz der Klimageräte erhöht. Dennoch weist die Untersuchung auch darauf hin, dass dieses Risiko nur besteht, falls die Apparate schlecht oder zu selten gewartet werden.

In dem Fall ist das Risiko hoch, dass sich Viren, Bakterien oder Pilzsporen in Klimaanlagen absetzen.

Daraufhin verteilen sich die Krankheitserreger via Kühlluft in den Klimaanlagen. Zusätzlich könnte sich eine zu niedrig eingestellte Temperatur negativ auf den eigenen Gesundheitszustand auswirken. Bei einem zu großen Unterschied zwischen Außen- und Raumtemperatur wird der Körper zu stark belastet. In dem Fall droht ein Kreislaufkollaps. Temperaturdifferenzen von sieben Grad gelten als ideal.

Klimaanlage an Wand
Klimaanlagen sind keine grundsätzlichen Krankmacher – Foto: © Piman Khrutmuang #361368105 – stock.adobe.com

Ein zu kalt eingestelltes Klimagerät entzieht der Raumluft hingegen Feuchtigkeit. Trockene Raumluft entsteht, durch welche die Haut sowie die Schleimhaut austrocknet. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass Viren über Mund und Nase verbreitet werden.

Die häufigsten Fehler bei Klimaanlagen

Damit sich die Geräte gar nicht erst zum Gesundheitsrisiko wandeln, sollten deren Anwender mehrere Tipps einhalten. Beispielsweise ist es wichtig, ein gutes Raumklima anzustreben.

Erster Tipp: Angenehmes Raumklima

Beim Betrieb der Klimaanlagen ist es wichtig, dass eine angenehm feuchte Raumluft entsteht. In dem Fall liegt die Raumluft zwischen 40 und 60 Prozent. Eine wichtige Hilfe zum Erhalt einer angenehmen Luftfeuchtigkeit sind Zimmerbrunnen oder Luftbefeuchter.

Zweiter Tipp: Achtung vor Zugluft

Zur Vermeidung von Zugluft ist es wichtig, dass zur Klimaanlage gehörige Lamellen richtig eingestellt sind. Hierbei ist es sinnvoll, dass kalter Luftstrom nicht unmittelbar auf Personen oder unbedeckte Körperstellen einströmt. Andernfalls besteht ein erhöhtes Risiko dafür, dass der Körper schnell auskühlt. Eine Erkältung droht, wenn diese Wirkung allerdings erst zu spät bemerkt wird.
Deshalb ist es ratsam, Lüftungsdüsen und Lamellen so auszurichten, dass der gesamte Raum so gleichmäßig wie möglich verteilt wird. Dieser Effekt ist auch deshalb sinnvoll, weil kalte Luft generell nach unten sinkt. In zahlreiche Klimaanlagen ist zudem eine Autofunktion inkludiert, die eine gleichmäßige Verteilung der Luft im Raum ermöglicht.

Einstellung der Klimaanlage
Zur Vermeidung von Zugluft ist es wichtig, dass zur Klimaanlage gehörige Lamellen richtig eingestellt sind – Foto: © Goffkein #272774175 – stock.adobe.com

Dritter Tipp: Wohltuende Raumtemperatur

Damit die Temperatur nicht zu kühl ist, sind Werte von 20 bis 22 Grad in Bürozimmern empfehlenswert. Übersteigt die Außentemperatur die 30-Grad-Marke, sollte die Temperatur entsprechend angepasst werden.
Generell ist jedoch anzuraten, dass sich der Temperaturunterschied auf maximal sechs bis sieben Grad Celsius beläuft.

Vierter Tipp: Regelmäßige Wartung

Insbesondere im Büro ist es unerlässlich, die Klimageräte regelmäßig zu warten. Eine Wartung ist jedoch spätestens dann dringend erforderlich, wenn gekühlte Luft etwas muffig riecht.

In den meisten Fällen belaufen sich die Wartungsintervalle für Klimaanlagen auf ein Jahr.

Für Klimaanlagen in Pkw sind Kfz-Werkstätten die entsprechenden Ansprechpartner. Diese Wartung sollten Fahrzeugbesitzer etwa alle 15.000 Kilometer vornehmen.

Fünfter Tipp: Guter Filter

Aus Sicherheitsgründen sollte eine gute Klimaanlage mit einem Aktivfilter ausgestattet sein. Dieser Filter säubert gekühlte Luft von Schimmelsporen, Pilzen, Bakterien oder Pollen.

Filter der Klimaanlage
Aus Sicherheitsgründen sollte eine gute Klimaanlage mit einem Aktivfilter ausgestattet sein – Foto: © astrosystem #373845629 – stock.adobe.com

Sechster Tipp: Richtige Pflege

Eine regelmäßige Säuberung der Klimaanlagen trägt dazu bei, die Keimbelastung in der Luft zu minimieren. Zumeist genügt eine oberflächliche Reinigung, die mit einem Staubsauger oder Baumwolltuch durchgeführt wird. Eine intensive Säuberung ist notwendig, falls nach erster Nutzung der Klimageräte ein längerer Stillstand folgt.

Details zur Funktionsweise

Die Funktionsweise von Klimaanlagen und Kühlschränken ist recht ähnlich. Verdampft eine Flüssigkeit, entzieht diese aus ihrer direkten Umgebung die Wärme. In Klimageräten ist eine Flüssigkeit enthalten, die bei vergleichsweise geringen Temperaturen verdampft.
Mithilfe von Rohrschlangen aus Metall verläuft die Kühlflüssigkeit somit durch das Auto oder Haus. Hier verdampft die Flüssigkeit, so dass die Rohre abkühlen. Im Gegensatz dazu verteilen Ventilatoren in den Zimmern einfach aufkommende kalte Luft.

Wissenswertes zur Klimatechnik

Verdampft Flüssigkeit im Klimagerät, verändert sich folglich der Aggregatzustand. Flüssigkeit wird gasförmig. Damit das Gas wiederum in Flüssigkeit umgewandelt werden kann, ist ein Kompressor erforderlich.

Muss eine Klimaanlage ein ganzes Gebäude versorgen, befindet sich der Apparat im Regelfall im Freien.

Es entsteht ein Kreislauf, über den das entstandene Gas in den Kompressor weitergeleitet und dann stark verdichtet wird. Wärme entsteht, welche mithilfe der Ventilatortechnik über den Kompressor wieder nach außen abgegeben wird. Daraufhin verflüssigt sich das Kühlmittel wieder. Es strömt in das Klimagerät zurück, so dass sich der Klimatechnikkreislauf fortsetzt.

Klimaanlage im Außenbereich
Muss eine Klimaanlage ein ganzes Gebäude versorgen, befindet sich der Apparat im Regelfall im Freien – Foto: © Studio Harmony #184753163 – stock.adobe.com

Klimageräte für die Wohnung

Klimaanlagen benötigen in aller Regel sehr viel Strom. Dieser hohe Stromverbrauch betrifft vor allem mobile Monoblockgeräte, die oftmals zum temporären Abkühlen von Wohnräumen zum Einsatz kommen. Der Kaufpreis für diese Apparate ist zwar sehr gering.
Allerdings sind die Geräte an einen Lüftungsschlauch gekoppelt, der durch geöffnete Fenster nach außen führt. Dadurch gelangt wiederum warme Luft in die Zimmer. Allerdings sind diese Klimaanlagen variabel in allen Räumlichkeiten einsetzbar und ohne große Einbauarbeiten verwendbar.

Splitgeräte als Alternative

Eine sinnvolle Alternative zu Monoblockgeräten sind Splitapparate, die nur halb so viel Strom benötigen. Ein Pluspunkt dieser Splitgeräte ist es, dass deren Kühlteil im Inneren der Räume gelegen und der laute Kompressor hingegen draußen gelegen ist.
Die Bauteile sind über eine dünne Kühlmittelleitung verbunden. Allerdings müssen sich Käufer vor Augen führen, dass die Anschaffungskosten relativ hoch sind und eine Installation über einen Fachmann erforderlich ist. Zudem muss die Montage dieser Klimaanlagenmodelle mit dem Mieter abgesprochen werden.

Kennzeichnungspflicht für die Geräte

Erbringen Klimageräte innerhalb der EU eine Kühlleistung von maximal 12 kW, müssen diese Modelle auf ihre Energieeffizienz hin kontrolliert und dementsprechend gekennzeichnet werden.
Im Idealfall sollten die Geräte deshalb der Energieeffizienzklasse A+++ angehören. Eine weitere wichtige Komponente ist der Geräuschfaktor. Die Geräuschempfindlichkeit wird mit dB bzw. Dezibel gekennzeichnet.