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Finanzen

Sparkassen öffnen sich dem Krypto-Markt

Sparkassen öffnen sich dem Krypto-MarktSparkassen öffnen sich dem Krypto-Markt Foto: ©Inwestuj #619134888 – stock.adobe.com

Der Bitcoin und andere Kryptowährungen gewinnen bei Anlegern zunehmend an Beliebtheit. Aufgrund ihrer hohen Volatilität setzt der Handel mit diesen digitalen Devisen eine hohe Risikobereitschaft voraus. Als alleinige Geldanlage eignen sich Kryptowährungen grundsätzlich nicht, da das Risiko eines Totalverlusts besteht.
Über lange Zeit konnten Bitcoin und andere digitale Devisen nur über Krypto-Börsen und Online-Broker gehandelt werden. Sparkassen haben sich dem boomenden Krypto-Markt viele Jahre lang verweigert. Aufgrund der hohen Nachfrage von Kunden könnten sich die Sparkassen diesem Trend jedoch in absehbarer Zeit öffnen.

Verlässlicher Zugang zum regulierten Krypto-Markt

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sorgte Anfang Juli 2025 für Aufsehen, als er bestätigte, dass die Sparkassen in Deutschland den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen ermöglichen werden. Über ihre Banking-App könnten künftig Millionen von deutschen Kunden in den digitalen Währungsmarkt einsteigen.

Die Sparkassen-Finanzgruppe legt Wert auf einen verlässlichen Zugang zu einem regulierten Krypto-Markt.

Kunden können künftig mit mobilen Geräten über ihre Banking-App mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen handeln. Partner ist die DekaBank, die zu 100 Prozent zur Sparkassen-Finanzgruppe gehört.

Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV)
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sorgte Anfang Juli 2025 für Aufsehen, als er bestätigte, dass die Sparkassen in Deutschland den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen ermöglichen werden Foto: ©Timon #936102860 – stock.adobe.com

Hohe Nachfrage nach digitalen Devisen

Der DSGV begründet den Schritt, den Handel mit Kryptowährungen zu ermöglichen, mit der hohen Nachfrage seitens der Kunden. Ein weiterer Grund für diese Entscheidung ist die neue europäische MiCAR-Verordnung (Markets in Crypto-Assets Regulation). Sie schafft einen neuen rechtlichen Rahmen, soll Geldwäsche und Terrorismus bekämpfen und gleichzeitig den Verbraucherschutz erhöhen.

Noch vor einigen Jahren sprachen sich die Gremien des DSGV klar gegen ein Krypto-Angebot aus.

Allerdings machten sich zuletzt auch Stimmen aus den eigenen Reihen für die Öffnung des Krypto-Marktes stark. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg sprach sich der bayerische Sparkassenpräsident Matthias Dießl bereits im April 2025 dafür aus, den Sparkassenkunden die Möglichkeit zum Handel mit Kryptowährungen einzuräumen.

Regulatorische Schritte beim Handel mit Kryptowährungen über die Deka

Die Verantwortlichen von Sparkasse und DekaBank betonen, dass für die Krypto-Investments keine Werbung erfolgen soll. Jeder, der über die DekaBank mit Kryptowährungen handeln möchte, tut das in eigener Verantwortung.

Der DSGV betont, dass es sich bei Kryptowährungen um hochspekulative Anlagen handelt. Die Kunden müssen über die möglichen Risiken, zu denen auch ein Totalverlust gehört, umfassend aufgeklärt werden. Die Sparkassen sprechen mit diesem Angebot diejenigen an, die sich bereits intensiv mit dem Thema beschäftigt haben und sich über die Risiken bewusst sind.

Die DekaBank nimmt beim Handel mit Kryptowährungen eine Schlüsselrolle ein. Sie entwickelt eine Plattform, die künftig für Sparkassenkunden den Zugriff auf Kryptowährungen ermöglichen soll. Sie hat auch bei der deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin eine Kryptoverwahrlizenz beantragt. Mit dieser Lizenz darf sie die digitalen Vermögenswerte gesetzeskonform verwahren.

Deka-Vorstand Martin K. Müller weist darauf hin, dass digitale Assets ein Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit der Deka und der Sparkassen beim Wertpapiergeschäft sind. Die Kryptoverwahrung bietet die Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen, da sie das Eintrittstor in globale digitale Netzwerke darstellt.

Die Abwicklung des Krypto-Handels ist für Sparkassenkunden vertraut. Wer mit Kryptowährungen handeln möchte, benötigt ein klassisches Depot bei der DekaBank. Der Deka-Projektbeauftragte für die Krypto-Verwahrstelle, Andreas Sack, informiert, dass Kunden ihr bestehendes DekaBank-Depot nutzen können. Die digitalen Wertpapiere sollen darin genauso transparent und sicher wie Fonds oder Zertifikate verwahrt werden.

Krypto Investments keine Werbung
Die Verantwortlichen von Sparkasse und DekaBank betonen, dass für die Krypto-Investments keine Werbung erfolgen soll Foto: ©rawcaptured #256686848 – stock.adobe.com

Kryptoverwahrung bei den Sparkassen aus strategischer Sicht

Die Kryptoverwahrung ist für die Sparkassen ein strategischer Schritt. Viele Finanzprodukte wie Zertifikate, Fonds oder Schuldverschreibungen werden schon bald als Security Token angeboten. Andreas Sack bezeichnet die Kryptoverwahrung als Eintrittstor in die Token Economy.

Das Ziel der Token Economy besteht in einem schnelleren und transparenteren Handel, der unabhängiger von klassischen Handelsplätzen ist. Transaktionen können weltweit und in Echtzeit abgewickelt werden.

Die Sparkassen-Finanzgruppe will von Beginn an die Schnittstelle zum Kunden selbst gestalten. Sie will auch künftig ihre Rolle im Wertpapiergeschäft sichern und die Chancen der Digitalisierung sichern.

Geduld bei den Kunden gefragt

Sparkassenkunden, die das Krypto-Angebot nutzen möchten, müssen sich noch eine Weile gedulden. Wie die DekaBank erklärt, dauert die Entwicklung eines solchen Angebots ungefähr ein Jahr. Erst im Sommer 2026 ist daher mit einem Start zu rechnen.

Die Sparkassen laufen mit ihrer Entscheidung der Konkurrenz hinterher. Die Volks- und Raiffeisenbanken entwickeln in Kooperation mit der Börse Stuttgart und der DZ Bank ein Angebot, das bereits im Sommer 2025 starten soll.