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Wirtschaft

Deutsche Bank schließt fast jede zweite Postbank-Filiale

Deutsche Bank schließt fast jede zweite Postbank-FilialeDeutsche Bank schließt fast jede zweite Postbank-Filiale Foto: © Tupungato #466755357 – stock.adobe.com

Bei der Postbank plant die Deutsche Bank radikale Einschnitte. Innerhalb der nächsten drei Jahre sollen mehrere hundert Postbank-Filialen geschlossen werden.
Die Zusammenarbeit mit der Post wird stark eingeschränkt. Mittelfristig sind insbesondere Online Angebote betroffen. Auf eine Beratung vor Ort müssen immer mehr Kunden verzichten.

Weitreichende Pläne bis Mitte 2026

Wie die Deutsche Bank ankündigte, soll das Netz an 550 Postbank-Filialen in naher Zukunft drastisch ausgedünnt werden. Im Gespräch mit der Financial Times ließ der Leiter für Privatkunden, Claudio de Sanctis, verlauten, dass bis Mitte 2026 ungefähr 250 Filialen geschlossen werden sollen.

Zahlreiche Zweigstellen arbeiten schon seit längerer Zeit nicht mehr profitabel.

Doch aufgrund einer langfristigen Vereinbarung mit der Deutschen Post war es bislang nicht möglich, die Filialen aufzugeben. Nach Neuverhandlungen des Vertrags solle das Netz der Deutsche-Bank-Filialen nun weiter reduziert werden. Allerdings nannte Sanctis keine genauen Zahlen.

Postbank Filiale
Wie die Deutsche Bank ankündigte, soll das Netz an 550 Postbank-Filialen in naher Zukunft drastisch ausgedünnt werden Foto: © doganmesut #325467325 – stock.adobe.com

Anpassungen innerhalb der Filialen

Die Postbank-Filialen sind ebenfalls dafür geeignet, um Pakete aufzugeben oder Briefmarken zu erwerben. Laut Aussagen der Bank werden diese Services bei etwa 100 der verbleibenden Standorte nicht mehr angeboten. An diesen Standorten sollen die Mitarbeiter zukünftig nur noch Bankservices anbieten.

Die Post werden sich möglicherweise einige Standorte in unmittelbarer Nähe suchen. Die geschlossenen Filialen sollen zukünftig als technische Zentren zum Einsatz kommen. Vor Ort sollen Kunden nicht nur Ansprechpartner für Beratungen finden. Zugleich können Kunden die Filialen aufsuchen, falls sie Probleme mit ihrer App haben.

Anpassungen innerhalb der Filialen
Anpassungen innerhalb der Filialen Foto: © Björn Wylezich #284001320 – stock.adobe.com

Entwicklung zur Mobile First-Bank

Mittelfristig soll sich die Postbank zu einer Mobile First-Bank entwickeln, bei der Beratung vor Ort eher eine untergeordnete Rolle spielt. De Sanctis wollte keine genauen Angaben zu der Frage machen, wie viele Arbeitsplätze durch die Schließungen der Filialen verloren gehen würden.

Laut einem Sprecher der Postbank beginnen zeitnah Arbeitnehmer-Verhandlungen über Vorgehensweisen bei den jeweiligen Standorten.

Von dieser Vorgehensweise erhoffen sich die Führungskräfte „wesentliche Einsparungen“.

Bereits „wesentliche Fortschritte“ erzielt

Weil die Daten von zwölf Millionen Postbank-Kunden infolge des aufkommenden Chaos bei IT-Systemen der Deutschen Bank bearbeitet werden müssen, wurde in jüngster Vergangenheit auch die Finanzaufsicht BAFIN aktiv. Die Aufsicht sandte einen Sonderbeauftragten ins Haus, um den Kundenservice zu unterstützen. Die Lage spitzte sich mittlerweile so zu, dass viele Postbank-Kunden nicht auf ihre Konten zugreifen konnten.

Wie de Sanctis betonte, sollen all diese Probleme bis Ende 2023 behoben worden sein. De Sanctis spricht bereits von „wesentlichen Fortschritten“, welche die Postbank bereits meisterte. Die Erfahrungen verdeutlichten, wie wichtig digitale Services und Prozesse sind, um Kundenerwartungen zu erfüllen.