Please assign a menu to the primary menu location under menu

FinanzenGesellschaftHeim und Garten

Für wen lohnt sich eine Immobilienrente?

ImmobilienrenteFür wen lohnt sich eine Immobilienrente? Foto: © Zamrznuti tonovi #572991831 – stock.adobe.com

Tausende an Rentnern besitzen zwar hierzulande ein Eigenheim, erhalten jedoch nur eine kleine Rente. Trotz des Besitzes mangelt es Senioren in diesen Fällen an den nötigen finanziellen Mitteln, um sich Wünsche zu erfüllen oder umfassende Sanierungsmaßnahmen am Eigenheim vorzunehmen.
Für diesen Fall könnte eine Immobilienrente die Lösung fürs Problem sein.

Was ist eine Immobilienverrentung?

Bei einer Immobilienverrentung tauscht der Hausbesitzer sein Haus gegen eine Rente. Der Immobilienverkauf erfolgt an einen Investor. Allerdings überweisen die Investoren nicht den kompletten Kaufpreis. Stattdessen überweisen die Geldgeber eine monatlich festgelegte Geldsumme, während die ursprünglichen Eigentümer im eigenen Zuhause verweilen können.

Oftmals ist es üblich, die Immobilienrente um eine Einmalzahlung zu ergänzen.

Eine Vermittlung der Immobilienrente erfolgt zumeist über Immobilienmakler oder Finanzdienstleister. Für die Vermittlung fordern die Anbieter eine Gebühr. Als Käufer agieren überwiegend Stiftungen, Unternehmen oder Privatinvestoren. Nach dem Tod der einstigen Immobilienbesitzer entscheiden die Käufer über die Zukunft der Häuser oder Wohnungen.

Immobilienverrentung
Bei einer Immobilienverrentung tauscht der Hausbesitzer sein Haus gegen eine Rente Foto: © Goran #565945014 – stock.adobe.com

Eine Entscheidung aus finanzieller Not heraus?

Der häufigste Beweggrund für eine Immobilienrente ist eine zu geringe Altersvorsorge. Vor- und Nachteile eines Teilverkaufs oder der Immobilienverrentung bestehen schließlich darin, dass das Eigentum den größten Vermögenswert bildet. Fehlt es dennoch im Alltag an finanziellen Mitteln, ist die eigene Immobilie ein hilfreiches Mittel für finanzielle Sorglosigkeit.

Allerdings ist finanzielle Not auch nicht der einzige Beweggrund, der Immobilienbesitzer zur Entscheidung für eine Immobilienverrentung bewegt. Einige ältere Menschen gehen diesen Schritt, um ihren Nachwuchs finanziell zu unterstützen oder sich besondere Wünsche zu erfüllen.
Ein weiterer finanzieller Vorteil der Immobilienrente könnte darin bestehen, einer zu hohen Steuerlast für etwaige Erben entgegenzuwirken. Weil die statistische Lebenserwartung „junger Rentner“ noch relativ hoch ist, ist eine Immobilienrente eher für ältere Immobilienbesitzer geeignet.

Beweggrund für eine Immobilienrente
Der häufigste Beweggrund für eine Immobilienrente ist eine zu geringe Altersvorsorge Foto: © Robert Kneschke #521160812 – stock.adobe.com

Besonderheiten der Zeit- und Leibrente

Eine Option einer Immobilienrente ist die Zeitrente, die jedoch nur endlich ausgezahlt wird. Diese Option ist deshalb eher für Senioren geeignet, die finanziell nicht zu sehr auf die Zusatzrente angewiesen sind. Der festgelegte Zeitraum einer Zeitrente bietet jedoch auch Vorteile. Beispielsweise profitieren beim frühen Tod der Immobilienbesitzer automatisch Erben von den festgelegten Zahlungen. Bei einer Leibrente einigen sich alle Beteiligten zwar auf eine Mindestlaufzeit. Jedoch führen alle Faktoren, die Risiken für Käufer bedeuten, automatisch zu einer niedrigeren Rente.

Die Leibrente richtet sich zumeist nach der Inflationsrate und erhöht sich im Laufe der Zeit.

Demzufolge ist die Leibrente die bessere Wahl für alle Eigenheimbesitzer, die dringend Geld benötigen und regelmäßige Zahlungen bis an ihr Lebensende wünschen. Wer jedoch eine möglichst hohe Rentenzahlung wünscht, trifft mit der zeitlich limitierten Zeitrente die bessere Wahl.

Ideale Objekte für eine Immobilienrente

Aus der Perspektive der Investoren spielen der Bauzustand sowie die Lage der Häuser eine ausschlaggebende Rolle. Besonders hoch stehen schuldenfreie Einfamilienhäuser in Großstädten oder im sogenannten Speckgürtel im Kurs.

Zudem spielt die Bausubstanz eine wichtige Rolle. Weisen die Eigenheime nur wenige Mängel auf, sind die Objekte nach dem Tod der ehemaligen Besitzer zu einem guten Preis erhältlich. Weist das Haus bereits zu Beginn der Immobilienrente einen Investitionsstau auf, wird sich der Bauzustand der Immobilie in den nächsten Jahren noch zusätzlich verschlechtern.

Ideale Objekte für eine Immobilienrente
Aus der Perspektive der Investoren spielen der Bauzustand sowie die Lage der Häuser eine ausschlaggebende Rolle Foto: © stefanfister #268681060 – stock.adobe.com

Formalitäten zur Immobilienrente – worauf achten?

Verträge zur Immobilienrente sind sehr komplex und weichen deshalb deutlich voneinander ab. Deshalb sollten sich Eigenheimbesitzer nach Möglichkeiten rechtlichen Beistand umsehen. Eine Frage widmet sich beispielsweise der Klärung des Wohnrechts. Bezüglich des Wohnrechts ist es wichtig, alle wichtigen Details im Grundbuch einzutragen. Zudem sollten alle Betroffenen wichtige Fragen rund ums Thema Nießbrauchsrecht klären.

Eine unabhängige Bewertung der Immobilie durch Gutachter ist sinnvoll, um einen möglichst hohen Rentenbetrag zu erzielen.

Aus dem Grund sollten Eigenheimbesitzer einen unabhängigen Sachverständigen mit der Bewertung beauftragen. Neben einem Vermerk der Rente im Grundbuch spielt der zukünftige Verantwortungsbereich für zukünftige Instandhaltungen eine wichtige Rolle. Deshalb sollten alle Beteiligten vertraglich festlegen, wer in Zukunft für Renovierungen oder Sanierungen der Immobilie zuständig ist.

Fachmännische Überprüfung der Verträge

Juristischen Laien fällt es zumeist schwer, den Überblick über alle Regelungen aus dem Vertrag zu behalten. Aus dem Grund sind Immobilienbesitzer gut beraten, die Vereinbarungen durch einen Anwalt überprüfen zu lassen. Die Höhe der Rentenzahlung orientiert sich an der individuellen Lebenserwartung.

Besondere Aufmerksamkeit gilt deshalb der Frage, ob die Investoren Sterbetafeln der Versicherungswirtschaft oder des Statistischen Bundesamts für ihre Kalkulation nutzen. Eine Orientierung an der Versicherungswirtschaft ist für Verkäufer eher ungünstig, da in diesem Fall eine höhere Lebenserwartung angesetzt wird.
Ein wichtiger Bestandteil der Verträge ist außerdem eine Rückfallklausel. Diese Vereinbarung regelt, dass Immobilien automatisch an Verkäufer zurückgehen, falls Investoren aufgrund einer Insolvenz nicht mehr die Rentenzahlungen leisten können. Dieses Risiko minimiert sich auf ein Minimum, wenn sich Eigenheimbesitzer für einen finanzstarken Investor entscheiden.