Das Spiel „Fortnite“ eroberte die Gaming-Märkte dieser Welt. Doch in China war es dem Spiele-Hersteller bislang verboten, das Online-Spiel überhaupt auf den Markt zu bringen. Nun schaltete der Hersteller sogar eine im Jahr 2018 vorgestellte Testversion ab.
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Kein Fortnite mehr für chinesische Spieler
Erst vor wenigen Tagen stellte Spiele-Anbieter Epic Games die chinesische Variante des Videospiels „Fortnite“ ein.
Diese Entscheidung kündigte der Hersteller schon wenige Tage vorher an, ohne sich auf konkrete Gründe zu berufen.
Kurze Zeit später gaben chinesische Spieler an, dass sie tatsächlich nicht mehr auf das international beliebte Multiplayer-Spiel zugreifen können.
Ein mehrere Jahre andauernder Test
Diese Abschaltung leitet automatisch das Ende eines seit drei Jahre andauernden Tests ein, den der Hersteller explizit für den chinesischen Markt im Zuge einer speziellen Testversion konzipiert hatte.
Diese Testversion beinhaltete allerdings keine In-App-Käufe, von denen Epic Games ansonsten stark profitiert. Die 2018 veröffentliche Testversion erhielt von der Regierung allerdings niemals die Genehmigung, tatsächlich offiziell vermarktet werden zu dürfen.
Eine Kooperation mehrerer Unternehmen
Epic Games ist ein amerikanisches Unternehmen, von dem etwa 40 Prozent der Firma Tencent angehören. Tencent ist eines der wichtigsten Technologieunternehmen aus China.
Bei dem Versuch, Fortnite in China zu etablieren, agierte Tencent als Kooperationspartner von Epic Games.
Das Aus der für den chinesischen Markt konzipierten „Fortnite“-Version fand in einem Zeitraum statt, in dem chinesische Behörden einen besonders hohen Druck auf internationale Tech-Unternehmen ausüben und in der insbesondere Kinder sowie Jugendliche deutliche Einschränkungen beim Online-Gaming in Kauf nehmen müssen. In jüngster Vergangenheit hatten bereits Unternehmen wie Yahoo oder Microsoft ihren partiellen oder kompletten Rückzug aus China angekündigt.
Gesetzliche Regelungen zum Online-Spiel
Ende August einigten sich chinesische Behörden auf eine Höchststundenzahl, die Minderjährige mit Online-Games spielen dürfen. Demzufolge dürfen junge Menschen nur noch drei Stunden pro Woche spielen – an jedem Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 20 bis 21 Uhr. Die Regierung begründete die Maßnahme mit sogenannten Anti-Sucht-Maßnahmen. Zudem werden chinesische Behörden gegen Inhalte in Videospielen aktiv, welche diese als „politisch schädlich“ einstuft.
Im Westen beliebte Online-Spiele sind in China ebenfalls bekannt. Allerdings sind die Versionen für den chinesischen Markt angepasst. Ein Beispiel ist der Shooter „PUBG Mobile“, dessen Pendant in China als „Game for Peace“ bekannt ist. In dieser Ausführung wurde die Hintergrundgeschichte angepasst. Zudem sind Gewaltdarstellungen auf ein Minimum beschränkt.