Die Corona-Pandemie hat alle Lebens- und Industriebereiche hart getroffen. Immer wieder werden Lieferketten unterbrochen. Zudem haben sich Logistik und Lagerhaltung durch die Coronakrise nachhaltig verändert. Damit die Lieferfähigkeit in allen Situationen aufrechterhalten werden kann, entscheiden sich immer mehr Unternehmen für höhere Lagerbestände.
Inhaltsverzeichnis
Folgen des Lockdowns auf Logistik und Lagerhaltung
Insbesondere während des globalen Lockdowns wurden größere Lieferketten immer wieder unterbrochen, weil der Flug- und Seeverkehr sowie Häfen nahezu überall zum Stillstand kamen.
Seitdem haben sich Warenströme massiv verändert.
In China war es beispielsweise üblich, dass große Werke schließen mussten und die Produktion komplett heruntergefahren wurde. In zahlreichen Branchen stand es auf der Tagesordnung, dass Waren- und Zulieferteile zu spät zum Empfänger gelangten.
Einige Branchen sind besonders stark betroffen
Die Auswirkungen des Lockdowns wirkten sich auf alle Branchen aus. Doch insbesondere an Unternehmen der Fahrzeugbranche, deren Zulieferern, dem Einzelhandel, der Touristik- und Gastronomiebranche ging die Pandemie nicht spurlos vorüber.
Stillstehende Produktionsbänder oder komplett geschlossene Segmente führten dazu, dass Lieferungen an geschlossene Industriezweige vollständig entfielen. Erschwerend kam hinzu, dass Supermärkte zum Teil nicht schnell genug mit notwendigen Waren beliefert werden konnten. Infolgedessen veränderte sich das Konsumverhalten von Verbrauchern deutlich. Immer häufiger wurden und werden Bestellungen über das Internet durchgeführt.
Profiteure der Corona-Pandemie
All diese Probleme wirken sich 1:1 auf den Lagerbetrieb und die Logistik aus.
Neue Maßnahmen bestimmen die Lagerorganisation, darunter versetzte Schichten oder angepasste Hygienevorschriften.
Profiteure der Pandemie sind neben dem E-Commerce- und Lebensmittelbereich ebenfalls Softwareproduzenten, Paketdienste, die Gesundheits– und Medizinbranche sowie Streaming- und Entertainment-Dienstleister. Industrien sind dazu gezwungen, digitale Auftritte zu forcieren.
Das Streben nach Normalität
Auch wenn die Corona-Pandemie noch immer kursiert, streben viele Unternehmenszweige danach, in Richtung Normalität zurückzukehren. Doch für stark betroffene Branchen wie den Einzelhandel und Tourismus ist die Rückkehr dennoch besonders problematisch. Hierzulande trugen mannigfaltige Corona-Hilfspakete dazu bei, dass viele Unternehmen keine Insolvenz anmelden mussten.
Zusätzlich wurden neue Regelungen eingeführt, die trotz Pandemie-bedingter Beschränkungen unkomplizierten Frachtverkehr ermöglichen. Beispielsweise sind alle EU-Staaten dazu aufgerufen, relevante an Binnengrenzen befindliche Übergangsstellen innerhalb des transeuropäischen Verkehrsnetzes als sogenannte Green Lane-Übergangsstelle einzuordnen.
Diese Übergangsstellen wären für sämtliche Frachtfahrzeuge geöffnet, abhängig von transportierten Erzeugnissen. Außerdem soll der Grenzübertritt nicht länger als 15 Minuten andauern.
Sicherheitsbestände lagern
Für die Entwicklung der Logistik und Lagerhaltung stellt die Corona-Pandemie neue Weichen. Im Regelfall ist die Versorgung mit Rohstoffen sowie Gütern durch Sicherheitsbestände im Lager abgesichert.
Die Coronakrise hat vielen Unternehmen verdeutlicht, dass die Sicherheitsabstände nicht genügen – insbesondere im Ausnahmezustand wie einer Pandemie.
Deshalb spielt die Bedarfsplanung und eine detaillierte Organisation für Produkte rund ums Thema Lagerbedarf eine ausschlaggebende Rolle. Eine logische Konsequenz der Entwicklung der letzten zwei Jahre ist, dass Pufferlager eindeutig erforderlich sind.
Eine effiziente Kapitalbindung durch langfristige Planung
Das bedeutet wiederum, dass Lagerbestände detailliert hinterfragt werden müssen, da ein hoher Lagerbestand automatisch Kapital bindet. Fehlendes Kapital würde notwendige Investitionen oder anderweitige Aktivitäten verhindern, welche wiederum die Wettbewerbsfähigkeit von Firmen einschränken.
Zugleich zeigte die Krise auf, dass Fehlmengen und Lieferengpässe wesentlich stärker als höhere Lagerhaltungskosten zu Buche schlagen. Ein nicht lieferfähiges Unternehmen riskiert Auftragsverluste oder wird schlimmstenfalls komplett vom Markt verdrängt.
Zudem wirken sich Zusatzkosten für eine Behebung von Fehlmengen oder Imageschäden nachhaltig negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen aus.
Hoher Lagerbestand durch geringe Bestandskosten
Deshalb ist es die Aufgabe der Unternehmen, einen ausreichenden Lagerbestand durch relativ geringe Bestandskosten zu ermöglichen.
Eine wichtige Aufgabe der Betriebe ist es daher, in neue Lagerimmobilien zu investieren und bestehende Lagerflächen zu optimieren.