Zecken gehören für viele Menschen zum Naturfeind Nr. 1 – und dies nicht umsonst: An Grashalmen oder Sträucher warten sie nur geduldig auf ihre Opfer, um im richtigen Moment in die Haut zu stechen und Blut zu saugen.
Dies ist jedoch nicht alles. Denn die gemeinen Zecken verbreiten in Deutschland zwei gefährliche Krankheiten: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose. Doch wo leben Zecken und wie kann man sich vor diesen schützen?
Inhaltsverzeichnis
Ausbreitung von Zecken
Von März bis Oktober herrscht für Zecken und Holzblöcke Blütezeit. Am häufigsten lassen sich die Spinnentiere in Gärten, Waldrändern, Bächen oder an Lichtungen finden. Meistens bewegen sie sich im hohen Gras sowie Unterholz und in Büschen.
Mittlerweile leben über 900 verschiedene Zeckenarten auf der ganzen Welt verteilt – vermehrt in Gebieten, wo die Feuchtigkeit hoch ist.
Da Zecken Feuchtigkeit lieben, sind sie besonders nach Regentage im Sommer aktiv. Aber auch moderate Temperaturen locken die Holzblöcke an. Aus diesem Grund kommen Zecken in Deutschland am häufigsten in südlichen Ländern vor, sind aber auch in Sachsen, Thüringen oder Rheinland-Pfalz äußerst aktiv.
Weltweit gesehen lassen sich die Zecken in fast allen Kontinenten wiederfinden: Süd- und Nordamerika, Europa, Asien und Australien. Dabei schaffen sie in der Regel nur kürzere Strecken. Ihre große Verbreitung verdanken sie ihren Wirten. Diese tragen Zecken in neue Gebiete, in welche sich Zecken später einleben.
Wie gefährlich ist eine Zecke?
Obwohl sie ungefährlich wirken, können Zwecken zwei gefährliche Krankheiten übertragen: Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sowie Borreliose. Die FSME ist dabei eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der ungefähr jeder Dritte erkrankt. Die Zecken nehmen dabei durch das Saugen der bereits infizierten Menschen oder Tiere die FMSE-Viren auf.
Erst nach ein bis zwei Wochen kommen die ersten Symptome zum Vorschein. Patienten leiden in der Regel unter Fieber, Kopfschmerzen sowie Schwindel. Während es keine Medikamente für den Krankheitsausbruch der Frühsommer- Meningoenzephalitis gibt, existiert dafür eine Impfung, welche das Risiko einer FSME Erkrankung nach einem Zeckenbiss effektiv vorbeugt.
Bei der Borreliose ist es tatsächlich genau umgekehrt: Während es keine Impfung gegen die Erkrankung gibt, existieren Medikamente, die der ausgebrochenen Krankheit entgegenwirken. Borreliose wird dabei durch Bakterien verursacht. Wer Symptome zeigt, hat meistens am Anfang keine Schmerzen. Nach einiger Zeit aber entwickelt sich im Einstichbereich eine immer größer werdende Hautrötung sowie grippale Beschwerden, wie Fieber oder Kopfschmerzen.
Die Anzahl der Krankheiten, die sich durch Zeckenstiche entwickeln, ist groß. Einige Erreger gelangen dabei sofort nach dem Einstich in den Organismus, während andere erst nach einem Tag übertragen werden. Da Zeckenbisse öfters vorkommen, sollte man nach einem Aufenthalt in der Natur prüfen, ob man von einer Zecke gebissen wurde.
Schutz: 5 Tipps, wie du dich vor Zecken schützen kannst
Obwohl nicht alle Zecken gefährliche Krankheitserreger, wie die FSME übertragen, sollte man sich dennoch ausreichend vor Zecken und übertragenden Viren schützen.
Wer Zeckenstiche vorbeugen möchte, sollte diese an erster Stelle vermeiden. Wir zeigen in unseren wichtigsten 5 Tipps, wie das geht.
Tipp 1: Kleidung
Der beste Schutz vor Zecken ist die Kleidung. Wähle daher vor jedem Ausflug in die Natur, lange und schließende Kleidung. Dabei wird empfohlen, eine Mütze aufzusetzen und die Hosenbeine in die Socken zu stecken.
Es sollte vor allem bei Kindern darauf geachtet werden, dass sie eine Kopfbedeckung tragen, da diese wegen ihrer Neugier und ihrem spaßigen Benehmen anfälliger für Zeckenstiche sind.
Bonus Tipp: Helle Farben bei der Kleidung helfen dir besonders, Zecken zu finden und zu entfernen.
Tipp 2: Kontakt mit Zecken vermeiden
So simpel es auch klingt: Zeckenstiche können an erster Stelle dadurch vermieden werden, dass man den Kontakt zu ihnen meidet. Das nächste mal, wenn du in der Natur spazieren oder wandern bist, kannst du dich einfach auf den Gehwegen aufhalten, anstatt mit Gräsern oder Sträuchern in Berührung zu kommen.
Tipp 3: Glatte Stoffe
Trage beim Wandern oder Spazieren in der Natur neben deiner langen Kleidung auch glatte Stoffe. Denn selbst, wenn die lange Hose oder Mütze Schutz bietet, springen Zecken einfach auf die Kleidung und wandern und gelangen so in die Haut, wo sie dann mit dem Blutsaugen beginnen.
Wenn du hingegen glatte Stoffe trägst, können sich Zecken wegen der Glätte kaum festhalten und rutschen ab.
Tipp 4: Benutze Zeckenschutzmittel
Vor allem in Gebieten, wo die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass man mit Zecken in Kontakt kommt, eignen sich Antizeckensprays für einen ausreichenden Schutz gegen Zeckenstiche.
Diese Schutzmittel kannst du auf die Haut oder Kleidung sprühen und wehren die Zecken ab.
Tipp 5: Spätere Untersuchung auf Zecken
Nach einem langen Spaziergang in der Natur können sich Zecken stets in der Kleidung oder in den Haustieren befinden. Suche daher nach eventuell vorhandenen Zecken, damit später mögliche Zeckenstiche vermieden werden. Meistens nistet sich die Zecke in Hautfalten ein, wie z.B. hinter dem Ohr oder unter den Achseln.
Untersuche auch frei laufende Haustiere, da sich mögliche Zecken durch das Hängen im Fell später auf den Menschen übertragen können. Falls es trotzdem zu einem Zeckenstich kommen sollte, solltest du diese mit einer Pinzette zügig herausziehen.
Je früher die Zecke entfernt wird, desto unwahrscheinlicher ist es, zu erkranken. Nachdem die Zecke entfernt wurde, sollte die Wunde desinfiziert werden.