Hierzulande herrscht stetiger Fachkräftemangel. Einstiegshürden sind für viele Berufsfelder dementsprechend gering. In zahlreichen Branchen haben deshalb mittlerweile auch Fachfremde die Möglichkeit, beruflich Fuß zu fassen und neue Jobs zu bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Verschiedene persönliche Gründe
Es gibt viele gute Gründe, die Deutschen zum beruflichen Quereinstieg bewegen.
Oftmals ist der aktuelle Job weniger passend als gedacht.
In anderen Branchen werden zu viele Arbeitsplätze abgebaut. In diesen Fällen sollten sich Betroffene vor Augen führen, dass ein Quereinstieg bei einigen Berufsbildern besonders unkompliziert ist.
Optionen zum Quereinstieg in vielen Branchen
Theoretisch können Berufstätige in all die Berufe einen Quereinstieg planen, deren Berufsbezeichnung rechtlich nicht geschützt ist. Hoher Bedarf an Fachkräften besteht aktuell beispielsweise in der IT-Branche. Weil Bewerber für Jobs in diesem Bereich nur wenig formale Voraussetzungen erfüllen müssen, profitieren Quereinsteiger von idealen Voraussetzungen.
Mit den Jobs verbundene Expertise vermitteln die meisten Unternehmen mittlerweile intern, um überhaupt genügend Personal einzustellen. Entsprechende Grundkenntnisse zur Programmierung erwerben die Quereinsteiger zumeist mithilfe sogenannter Coding Schools oder durch Bootcamps. Derartige Angebote sind generell für alle Berufstätigen geeignet, die noch darüber unschlüssig sind, wie gut ihnen die IT-Themen liegen.
Quereinstieg ins Lehramt
Für lange Zeit war es für Quereinsteiger so gut wie unmöglich, fürs Lehramt tätig zu werden. Doch hierzulande herrscht Lehrermangel. Deshalb können Bundesbürger mittlerweile in einigen Bundesländern auch ohne Referendariat und Staatsexamen als Lehrer tätig werden.
Die Unternehmensberatung ist ebenfalls für Quereinsteiger offen.
Besonders gute Chancen auf einen Quereinstieg haben Wirtschafts– sowie Naturwissenschaftler. Weisen die Bewerber einen sehr guten Abschluss nach, sind wichtige Grundlagen für einen Quereinstieg gegeben. Mehrere Jahre andauernde Praxiserfahrung erleichtert die Wechsel insbesondere dann, wenn Bewerber schon seit längerer Zeit mit der jeweiligen Branche vertraut sind.
Gute Chance im Bereich Public Relations
Gute Chancen gibt es für potentielle Bewerber ebenfalls im PR-Bereich. Fühlen sich Journalisten dem Redaktionsalltag nicht gewachsen, wechseln sie immer häufiger auf die andere Seite des Schreibtischs. Schließlich hat diese Berufsgruppe zumeist schon jahrelange Erfahrung im Verfassen redaktioneller Texte.
Die Coaching-Branche eignet sich ebenfalls zunehmend für einen Quereinstieg. Die Vielfalt an Themen reicht von Coaches für Karrierebegleitung über Persönlichkeitsentwicklung bis hin zu mentaler Gesundheit.
Für einen Quereinstieg ungeeignete Jobs
Im Gegensatz zu diesen Berufsbildern ist ein Quereinstieg nicht in Jobs mit geschützter Berufsbezeichnung möglich. Dieser Gruppe gehören beispielsweise Notare oder Ärzte an. Als Physiotherapeuten dürfen sich ebenfalls nur die Personen bezeichnen, welche einen Abschluss in diesem Beruf vorweisen können. Die gleichen Regelungen gelten für Ingenieure:innen.
Aufgrund des aktuell bestehenden Fachkräftemangels sind dennoch auch in diesen Branchen immer mehr Firmen bemüht, Fachfremde mit einer Umschulung oder neuen Ausbildungsoptionen zu unterstützen.
Beispielsweise gibt es hierzulande Teilzeit-Ausbildungen zur Pflegekraft. Für einen Quereinstieg als Erzieher:in gibt es ebenfalls in mehreren Bundesländern Programme, die Einsätze in Kitas einschließen und bei denen Auszubildende automatisch eine Vergütung erhalten.
Bewerbung als Quereinsteiger: Worauf achten?
Wer als Quereinsteiger Überzeugungsarbeit leisten möchte, sollte explizit auf seine Fähigkeiten und Kompetenzen hinweisen. In erster Linie sollten Bewerber auf die Stärken verweisen, die im alten und neuen Beruf von Bedeutung sind. Bereits vor ersten Gesprächen sollten sich Betroffene genau überlegen, welche Talente und Erfahrungen für den Quereinsteiger-Job interessant sein könnten.
Um auf Nummer sicher zu gehen, ist es ratsam, sich im Vorfeld intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zu guter Letzt ist es ebenso wichtig, die Intention für den Jobwechsel überzeugend zu begründen. In diesem Zusammenhang können Bewerber beispielsweise darauf verweisen, dass der neue Job persönlichen Idealvorstellungen entspricht und Betroffene darin besser ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können.