Please assign a menu to the primary menu location under menu

GesundheitNatur

Ätherische Öle – Duftende Pflanzenwelt für die Gesundheit

Ätherische ÖleÄtherische Öle – Duftende Pflanzenwelt für die Gesundheit Foto: © Madeleine Steinbach #165219792 – stock.adobe.com

Ätherische Öle – das haben viele bestimmt schon einmal gehört, und andere gerne gerochen. Die Pflanzenprodukte sind eine der gefragtesten Mittelchen für die Sinne. Durch wohlriechenden Duft und einzigartige Wirkmechanismen geraten sie direkt in die Seele und verbinden Geist und Körper. Doch was ist dran an den Ölen und halten sie wissenschaftlich Stand?

Was sind ätherische Öle?

Äther bedeutet in seiner ursprünglichen Auffassung „das Himmlische“. Nicht viel mehr sind die Öle: Sie sind leichte Stoffe, die sich über die Luft verteilen.
In der Wissenschaft spricht man deshalb auch von flüchtigen Materialien. Gewonnen werden sie dabei ursprünglich aus Blüten, Blättern und den Schalen von Pflanzen. So intensiv wie eine Pflanze duften kann, riecht sie in ihrer reinsten Form, dem ätherischen Öl.

Wendet man die Öle zur Selbst- oder Fremdheilung an, spricht man von Aromatherapie.

Mit dem Aroma der verschiedenen Pflanzen versucht man bestimmte Wirkungen zu erreichen. Das ist kein neuer Trend oder eine reine New-Age-Bewegung. Wie so oft findet sich der Ursprung im alten Ägypten. Bereits vor 3500 Jahren entwickelte das alte Reich ein Destillationsverfahren zur Absonderung von Gerüchen. Die ätherischen Öle wurden nicht nur für rituelle Zwecke genutzt, sondern fanden auch Anwendung in der Medizin, in Massageölen und in Kosmetika. So war eine der bekanntesten Nutzerinnen der Öle höchstwahrscheinlich Kleopatra. Auch die alten Römer, Griechen, Perser und Chinesen waren mit der Aromatherapie vertraut, dann geriet sie plötzlich in Vergessenheit. Im Jahr 1920 entdeckte ein französischer Wissenschaftler die Destillation von ätherischen Ölen durch einen Zufall wieder. Seitdem erlebenden die heilenden Stoffe einen neuen Aufschwung.

Was sind ätherische Öle
Ätherische Öle werden ursprünglich aus Blüten, Blättern und den Schalen von Pflanzen gewonnen Foto: © AnnaStills #862999327 – stock.adobe.com

Wie wirken ätherische Öle?

Die Öle wirken dabei über ihren Duft. Über den Geruchssinn aktivieren sie in unserem Gehirn Neurotransmitter, die je nach Pflanze beruhigend, entzündungshemmend oder schmerzlindernd wirken können. Grundsätzlich gilt: Jedes Ätherische Öl wirkt anders. Genauso wie verschiedene Pflanzen unterschiedliche Wirkungen haben, wenn sie oral eingenommen werden, üben sie über den Geruchssinn ihre eigenen Wirkmechanismen auf den Körper aus.

Diese können neben geistigen Effekten wie Entspannung oder Aktivierung auch die körperliche Gesundheit verbessern.

Einige Öle haben antibakterielle Eigenschaften. Ihr Geruch oder das sanfte Auftragen auf die Haut tötet Bakterien ab und desinfiziert die Luft. Das Gleiche gilt für Viren. Vor allem die antivirale Wirkung mancher Düfte wird in der Erkältungszeit in warmen Bädern geschätzt. Ähnlich ist es bei Schnupfen, Husten oder Bronchitis – denn einige Pflanzen wirken besonders über den Geruchssinn schleimlösend.

Lavendelöl – Beruhigung

Doch auch für ihre rein geistige Wirkung werden die Öle angewandt. Ein besonderes unter ihnen ist das Lavendelöl. Die lila Blüten wachsen gerne in Südfrankreich und duften schon am Felde unglaublich. Durch die Destillation werden sie zu Ölen verarbeitet, die weltweit genossen werden. Dabei hat ihr Duft eine wohlig sedierende, fast schon hypnotische Wirkung, die einen warm ums Herz und leicht im Kopf werden lässt. Dabei behält man anders als bei Schlafmitteln einen klaren Verstand, nur eben mit weniger Sorgen und Aufregung.
So ist das Lavendelöl optimal bei Stress und Schlafproblemen und wird vielseitig eingesetzt. Manche schätzen es, ein wenig Duftöl auf ihr Kissen zu tröpfeln, wieder andere genießen einige Tropfen in einem entspannenden Schaumbad.

Lavendelöl
Lavendelöl wird vielseitig bei Stress und Schlafproblemen eingesetzt Foto: © juefraphoto #165842044 – stock.adobe.com

Rosenöl – Herzöffnend

Rosenöl gilt als eines der kostbarsten und teuersten ätherischen Öle der Welt. Das liegt an der zweiseitigen Wirkung aus körperlichen und geistigen Eigenschaften. Auf den Körper wirkt es entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell. Zugleich ruft es krampflösende Mechanismen hervor, was es vor allem bei Menstruationsbeschwerden beliebt macht. Auch in der Menopause oder zur Geburtsbegleitung wird es eingesetzt. Daneben regeneriert es reife, getrocknete und geschädigte Haut. Auf geistiger Ebene ist es stimmungsaufhellend – das Öl hilft bei emotionalem Stress, Trauer, Gleichmut und Angst.

Es gilt als herzöffnend: In spirituellen Kreisen wird der Rose sogar die höchste Schwingung aller Pflanzen zugeschrieben.

Dabei kann es von leicht beruhigend bis hin zu euphorisierend wirken. Viele Anwender reiben vor dem Meditieren einen verdünnten Tropfen auf die Haut oder nutzen das Öl zur Massage.

Eukalyptusöl – Erkältungszeit

Der Klassiker in der Erkältungszeit ist das Eukalyptusöl. Seinen antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften machen es zum perfekten Mittel bei Grippe oder Erkältung. Darüber hinaus befreit der aktivierende Stoff die Atemwege – die idealen Voraussetzungen für ein natürliches Heilmittel. Es lässt die Schleimhäute abschwellen und löst Husten und Bronchitis. Auf die Muskeln wirkt es kühlend und schmerzlindernd, sodass es auch bei Verspannungen und Muskelkater eingesetzt wird.
Auch auf geistiger Ebene zeigt es eine aktivierende Wirkung – es fördert die Konzentration, wirkt stimulierend und kann sogar gegen Kopfschmerzen helfen. In der Erkältungszeit findet es meist Anwendung in einem warmen Schaumbad oder Inhalationsgerät. Als Wachmacher oder bei Kopfschmerzen wird es verdünnt auf Schläfen oder Stirn aufgetragen.

Eukalyptusöl
Der Klassiker in der Erkältungszeit ist das Eukalyptusöl Foto: © chamillew #420557954 – stock.adobe.com

Teebaumöl – Reinigend

Teebaumöl ist ein echter Geheimtipp. Das ätherische Öl bringt die Kraft des Waldes direkt nach Hause. Dabei wirkt es hauptsächlich über Terpene. Das sind Stoffe, die von Bäumen ausgestoßen werden und einen Waldbesuch zu dem Erlebnis machen, das es ist. Sie sind stark entzündungshemmend, antiviral und antibakteriell.
Das macht das Öl beliebt bei allen, die mit Bakterien und Pilzen zu kämpfen haben. Auch bei Herpes und Warzen kann es unterstützend sein. Daneben wirkt es stimmungsaufhellend und leicht erfrischend, jedoch weniger stark auf die Psyche als Rose oder Lavendel.

Fazit

Ätherische Öle sind eine hervorragende Heilmethode. Sie bringen die Kraft der Pflanzenwelt zu uns nach Hause und ermöglichen ein breites Spektrum an natürlicher Heilkunde ohne große Nebenwirkung. Von purer Entspannung und Genuss, über Aktivierung bis hin zur Erkältungs- und Pilzbekämpfung liefern die Düfte von Pflanzen eine umfängliche Verbesserung unserer Gesundheit und des Wohlbefindens.