Es ist offiziell: Der US-Chiphersteller Intel baut eine neue Giga-Fabrik und das in Magdeburg. Das bedeutet für Deutschland die größte Firmenansiedlung seit den vergangenen Jahrzehnten. Wirtschaftlich gesehen ist das für Magdeburg natürlich ein großer Gewinn, aber auch insgesamt für die Region. Es wird die Stadt komplett auf den Kopf stellen, im positiven Sinne.
Es ist geplant, dass der Chip-Hersteller in Europa zwei Fabriken bauen möchte, für jeweils zehn Milliarden Euro.
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Auswirkungen vor Ort
Die Verkehrsministerin von Sachen-Anhalt (FDP) stellt erste Pläne zusammen zum Anschluss des umliegenden Verkehrsnetzes an das zukünftige Intel-Gelände. Das Gebiet, das sich an der südwestlichen Stadtgrenze Magdeburgs befindet, soll mit dem Bus und dann auch wohl mit der Straßenbahn gut zu erreichen sein.
Auch für die Wiederbelebung der umliegenden Gemeinden wird geworben, denn die Investition in Intel, stellt eine große Chance für die ganze Region dar.
Der Stadtrat hat dem Bebauungsplan für die Intelansiedlung einstimmig zugestimmt. Die Intel-Fabriken sollen außerdem einen Anschluss an die Elbe bekommen. Für die Halbleiter-Produktion wird viel Wasser benötigt. Hierfür wird eine kilometerweite Anbindung notwendig sein, diese ist bereits in Planung.
Reaktion des Arbeitsmarktes auf eine große Firmenansiedlung
Zu bedenken ist, dass nicht nur viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, sondern auch eine Vielzahl von Folgen ausgelöst werden. Man geht davon aus, dass viele Männer und Frauen durch bessere Verdienstmöglichkeiten zum Autohersteller wechseln könnten. Somit müssten zahlreiche bereits vorhandene Arbeitsplätze wieder neu besetzt werden.
Darüber hinaus wird in einer Studie ebenfallen der Erweiterungseffekt beschrieben. Als Folge der Ansiedlung, wird es neue Jobs bei regional ansässigen Zuliefer-Unternehmen geben. Demnach entstehen weitere neue Arbeitsplätze, wodurch man die Infrastruktur erweitern müsse. Bedeutet also im Allgemeinen, dass es in nächster Zeit eine Menge zu tun gibt und nichts vergessen werden darf, bei einem so großen Projekt.
Viele Menschen werden höchstwahrscheinlich neu in die Region ziehen, daher müsste man die Infrastruktur bei Kitas, Supermärkten, Schulen und anderen Betreuungsstätten erweitern. Das spielt eine große Rolle, denn Menschen, die von weiter weg herziehen, beachten solche Faktoren.
Die neuen Arbeitsplätze können wahrscheinlich nur teilweise aus der eigenen Region besetzt werden. Gründe hierfür sind die nötige berufliche Qualifikation und die rückläufige Arbeitslosigkeit.
Experten rechnen damit, dass viele der geplanten 10.000 Jobs nicht mit Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen aus Magdeburg direkt besetzt werden können. Allgemein schätzt man, dass die Schmerzgrenze des Pendelns zum Arbeitsplatz ca. 60 Minuten beträgt.
Daher könnte das Einzugsgebiet sich nicht nur nahe am Intel-Gebiet erstreckt, sondern weit drumherum, bis ca. 60 Minuten Entfernung um das Gebiet. Daher muss alles um das Gebiet herum angepasst und verändert werden.
Was bedeutet das für die Immobilien?
Mit dem Intel-Projekt, wird es auch mehr Menschen geben, die nach Magdeburg ziehen werden. Das könnte natürlich einen Einfluss darauf nehmen, wie sich die Stadt entwickelt. Aktuell ist die Wohnmarktlage in Magdeburg entspannt, wie Wohnungsbaugenossenschaften bereits mitteilten. Die Anzahl der freien Wohnungen und die Mietpreise seien aktuell angemessen. Intel wird als Chance für neue Bauprojekte angesehen. Die Ansiedlung Intels könnte dem aktuellen Wohnungsmarkt zugute kommen.
Für Vermierter könnte es attraktiv werden, in neue Wohnungsbauprojekte zu investieren durch den Zuzug der mehreren tausend Menschen. Es soll Wohnraum für alle Einkommensschichten geschaffen werden, sowohl für Menschen mit hohem Einkommen, als auch für Menschen mit niedrigerem Einkommen. Auch für Maklerinnen und Makler in Magdeburg bedeutet dies eine vermehrte Nachfrage zur Unterstützung bei der Suche nach der passenden Immobilie.
Der Baubeginn von Intel ist für 2023 angedacht. Klar ist, dass nicht sofort tausende von Menschen nach Magdeburg ziehen werden, sondern immer phasenweise Menschen zuziehen werden. Trotzdem muss man gründlich alles bedenken und früh genug mit der Planung anfangen. Es muss an alles gedacht werden.
Es ist damit zu rechnen, dass ganze Familien zuziehen werden. Eine genaue Zahl ist bis jetzt noch nicht absehbar.
Als bekannt wurde, dass Intel nach Magdeburg kommt, entstanden bereits erste Ideen für neue Wohnprojekte. Die südlichen Stadtlagen, im Bereich der Leipziper Straße, bewirtschaften größere Wohnkomplexe. Diese würden für neun Millionen Euro energetisch modernisiert werden. Auch Neubauprojekte, die zurückgestellt werden, werden wieder aufgenommen durch Intel, wie beispielweise in der Prälatenstraße in der Altstadt.
Auch für die Bauarbeitenden wird gesorgt, man bereite sogar das Instandsetzen von Wohnungen für sie vor, damit man genug Bauarbeiter/Bauarbeiterinnen langfristig beschäftigen kann für die ganzen Bauprojekte.
Insgesamt gibt es viel zu tun. Es wird viel Planung auf die Stadt zukommen. Zuerst müssen aber erstmal Schätzungen und Statistiken vorliegen, um mehrere Projekte anzugehen, um besser einschätzen zu können wann und wie viel Bedarf an Wohnungen bestehen werden.
Sicher ist, es wird Zuwachs geben. Wie die Wohnungswirtschaft auf die Ansiedlung reagieren wird, ist jedoch nicht absehbar.