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Natur

Gefährlichster Vogel der Welt und seine Bedeutung für das Überleben des Regenwaldes

Kasuar der gefährlichste Vogel der WeltGefährlichster Vogel der Welt und seine Bedeutung für das Überleben des Regenwaldes Foto: © Dani #128113070 – stock.adobe.com

Der Kasuar sieht aus wie ein lebendes Fossil und gilt als der gefährlichste Vogel der Welt. Mit seinen kräftigen Krallen und seinem klobigen Schnabel kann er Menschen schwer verletzen und sogar töten. Er ähnelt in seinem Körperbau dem Strauß. Der Laufvogel ist mit ihm, aber auch mit dem Emu und dem deutlich kleineren neuseeländischen Kiwi verwandt. Nach dem Strauß und dem Kiwi ist er der drittgrößte Vogel der Welt. Die Weibchen sind größer als die Männchen und können eine Größe von ungefähr 1,80 Metern erreichen. Die Männchen werden nur ungefähr 1,50 Meter groß. Mit einem Körpergewicht bis zu 60 Kilogramm ist der Kasuar auch der zweitschwerste Vogel der Welt. Er ist nicht nur gefährlich, sondern auch nützlich und kann das Überleben des Regenwaldes sichern.

Was den Kasuar so gefährlich macht

Mit seinem großen, massiven Kamm auf dem Kopf erinnert der Kasuar an einen Dinosaurier. Er gilt als der gefährlichste Vogel der Welt, da er zu den wenigen Vogelarten gehört, die bereits einen Menschen getötet haben. Ein tragischer Unfall ist aus dem Jahr 1926 dokumentiert.

Die bis zu zwölf Zentimeter langen Krallen an beiden Füßen sind die gefährlichen Waffen des Vogels und erinnern an Dolche.

Der Kasuar wird dann gefährlich, wenn er sich bedroht fühlt. Ansonsten kann er durchaus friedlich sein.

Kasuar mit Kamm
Mit seinem großen, massiven Kamm auf dem Kopf erinnert der Kasuar an einen Dinosaurier Foto: © Jakub #564287388 – stock.adobe.com

Lebensraum der Kasuare

Der Kasuar lebt in den tropischen Regenwäldern im australischen Queensland und Neuguineas. Menschen begegnen dem Kasuar in freier Wildbahn nur selten. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht. Sie sind scheu und halten sich bevorzugt im Gebüsch auf. Die Tiere sind zumeist allein unterwegs, mit Ausnahme von der Paarungszeit. Nach der Begattung bleiben Männchen und Weibchen einige Wochen zusammen.
Das Weibchen legt drei bis fünf Eier mit leuchtend grüner Schale, die bis zu 650 Gramm schwer sind. Nach der Eiablage verlässt das Weibchen das Gelege und überlässt dem Männchen die Brut, die 50 bis 55 Tage dauert.

Kasuar lebt in den tropischen Regenwäldern
Der Kasuar lebt in den tropischen Regenwäldern im australischen Queensland und Neuguineas Foto: © Milosz Maslanka #358638282 – stock.adobe.com

Die Rolle des Kasuars für den Regenwald

Ohne den Kasuar geht im Regenwald nichts, denn der Vogel spielt für den Erhalt des Regenwaldes eine wichtige Rolle. Der Daintree Rainforest in Australien ist der älteste Regenwald der Welt. Er wäre in seiner ursprünglichen Form ohne den Kasuar nicht mehr vorhanden. Der Kasuar sorgt dafür, dass sich die Bäume vermehren. Werfen die Bäume ihre Samen ab, kommt es darauf an, dass sie möglichst weit verstreut werden. So wachsen die jungen Bäume nicht direkt unter den alten heran und werden nicht von ihnen verschattet. Kasuare können helfen, die Samen zu verbreiten.

Die jungen Bäume benötigen zum Wachsen und Gedeihen Licht. Am besten wachsen sie an einem noch nicht dicht bewachsenen Standort heran. Wind und Regen können dabei helfen, die Samen zu verteilen. Auch Tiere tragen zur Verbreitung der Samen bei. Im Daintree Rainforest werden die Samen hauptsächlich von Vögeln verstreut. Sie fressen die Früchte und scheiden die Samen an einem anderen Ort wieder aus. Der Kasuar kann aufgrund seiner Größe erhebliche Mengen an Früchten fressen und sorgt mit seinen Ausscheidungen für deren Verbreitung.

Kasuare sorgen für Vielfalt

Kasuare ernähren sich hauptsächlich von Früchten und sind dabei überhaupt nicht wählerisch. Sie sorgen für Artenvielfalt im Regenwald, denn sie fressen die Früchte von 238 verschiedenen Baumspezies. Viele dieser Früchte werden auch von anderen Tieren gefressen. Die Früchte von 45 Spezies dienen ausschließlich dem Kasuar als Nahrung, da sie für andere Vögel einfach zu groß sind. Sie sind für andere Tiere auch giftig. Ein Beispiel dafür ist die Kasuar-Pflaume mit dem lateinischen Namen Cerbera floribunda. Sie ist leuchtend blau und ist für viele Tiere und sogar für den Menschen tödlich giftig.

Dem Kasuar macht das Gift dieser Frucht nichts aus.

Eine untergeordnete Rolle in der Ernährung der Kasuare spielen Pilze, Frösche, Insekten und andere kleine Tiere.

Verdauungssystem des Kasuars

Die Ähnlichkeit des urwüchsigen Kasuars mit einem Dinosaurier ist kein Wunder. Kasuare gibt es bereits seit 30 bis 50 Millionen Jahren. Sie sind damit die direkten Nachfahren der Dinosaurier. Im Laufe der Zeit hat sich das Verdauungssystem dieser Vögel weiterentwickelt und an die veränderten Bedingungen angepasst. Daher vertragen sie auch viele giftige Früchte. Kasuare zerkleinern die Früchte nicht, sondern schlucken sie im Ganzen. Sie verdauen die Früchte und scheiden die Samen eingebettet in die Exkremente an einem anderen Ort aus. Die Kasuare liefern den Naturdünger gleich mit und schaffen ideale Bedingungen für die Fortpflanzung der Bäume.

Der Kasuar sorgt mit seinem Verdauungstrakt sogar dafür, dass die Samen auskeimen können. Die Kasuar-Pflaume könnte gar nicht auskeimen, würden die Samen nicht durch den Magen des Kasuars wandern.