Den meisten aus der Formal 1 bekannt und doch irgendwie im Gedächtnis geblieben ist die Metropole Baku in Aserbaidschan. In ihrem Mix aus Moderne und Tradition ist die Stadt einfach nur bezaubernd. Während man durch die engen orientalischen Gassen der Stadt schlendert, sieht man eindrucksvolle Wolkenkratzer emporglänzen und frägt sich an was für einem außergewöhnlichen Ort man hier angekommen ist.
Ein Flug von Deutschland dauert in der Regel nur 4 Stunden und ist schon ab 200 Euro zu haben. Was Besucher hier Unvergleichliches erwartet und wie man das Beste aus seinem Baku Trip herausholt, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Kultur
Baku stand seit je her unter dem Einfluss verschiedener Kulturen. So war die Stadt seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. Teil des Perserreiches und ein wichtiger Punkt der Seidenstraße. Der orientalische Einfluss ist seitdem stark spürbar und zeigt sich vor allem in der Altstadt. Hier entstand auch ein Feuerkult, der die immensen Erdgasvorkommen der Stadt verehrte. Im Mittelalter begann dann der osmanische Einfluss die Region weiter zu formen. Ab dem 19. Jahrhundert wurde Baku Teil des russischen Kaiserreichs. Der sowjetische Einfluss hielt bis in die 1990er stark an.
In den 2000ern erlebte die Stadt einen Boom, sodass Bauten wie die Flame Towers oder die weltbekannte Formel 1 Strecke entstehen konnten.
Die Einflüsse aller Kulturen, die in der langen Geschichte Aserbaidschans auf die Stadt eingewirkt haben, sind bis heute in Architektur, den Menschen und natürlich auch der Kulinarik zu spüren. Gerade deshalb ist Baku für alle Menschen so interessant, die etwas über die diese verschiedenen Kulturen lernen wollen oder einfach nur neue, einzigartige Eindrücke sammeln möchten.

Die Altstadt Icherisheher: Das historische Zentrum Bakus
Damit beginnt man am besten in der Altstadt Icherisheher. Das Herz Bakus ist ein verspieltes Labyrinth aus engen Gassen, antiken Steingebäuden und malerischen orientalischen Innenhöfen. Entführt in eine längst vergangene Zeit können Besucher den Qız Qalası, oder auch den Jungfrauenturm, besuchen. Der genaue Hintergrund der Anlage ist unbekannt. Es wird vermutet, dass er als Festung, Leuchtturm und oder auch Kult- und Opferstätte gedient haben soll. Vom Wall des 12. Jahrhunderts aus haben Urlauber einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt und die Wellen des Kaspischen Meeres. Die Altstadt wird von mächtigen Sandsteinmauern umgeben und gilt seit 2000 als UNESCO-Weltkulturerbe. Beim Schlendern durch die Stadt schweben einem die Gerüche von Safran, Kümmel und frisch gebackenen Brot in die Nase und verzaubern die Sinne.
In etwa 10 Minuten gelangt man zu Fuß vom Jungfrauenturm zum Palast der Schirwanschahs auf einem herrschaftlichen Hügel der Innenstadt. Der Palast ist wirklich einzigartig und entführt Besucher mit seinen beigen Steinwänden und runden Steinbögen in ein Märchen aus 1001 Nacht – das alles in unmittelbarer Nähe des Kaspischen Meeres. Der Komplex umfasst die Hauptresidenz, eine Moschee mit rundlichen Minaretten, ein Mausoleum und sogar ein antikes Badehaus.
Die robusten Steinmetzarbeiten sind filigran verziert und besonders bei Nacht wirkt der Ort mit seiner harmonischen Beleuchtung besonders ergreifend. Es gibt geführte Touren bei denen Geschichtsbegeisterte mehr über die Adelsfamilie Schirwanschah und die reiche, vielfältige Kultur des Landes lernen können.
Nach einer aufregenden Wanderung durch die Gassen der Altstadt erreichen Urlauber nach etwa 30 Minuten eine ganz andere Seite Bakus – die Fire Towers.
Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt und eines der berühmtesten der ganzen Kaukasusregion, besteht aus drei flammenförmigen Wolkenkratzern die das moderne, wirtschaftlich starke Baku verkörpern. Sie sind zugleich ein Hinweis auf den Feuerkult und die unabhängige Tradition der Stadt. Bei Nacht werden sie in den Farben Aserbaidschans – Blau, Rot und Grün beleuchtet und scheinen so über die ganze Stadt. Das sorgt für eine ergreifende Stimmung, an einem Ort, den man so wahrscheinlich noch nie gesehen hat. Für etwa 8-10 Euro kann man zur Aussichtsplattform fahren, von der aus man einen perfekten Blick über die Altstadt, den Palast der Schirwanschahs und das spiegelnde dunkle Wasser des Kaspischen Meeres genießen kann.

Die Küche Aserbaidschans
Wieder am Boden angekommen wartet man schon hungrig auf das nächste Erlebnis. Auch hier kommt einem die vielschichtige Kultur zugute. Ein sättigendes, kreatives Reisgericht ist Pilaw, oder auch Plow genannt. Er ist typisch für die orientalische Küche Aserbaidschans und wird traditionell dampfgegart. Verfeinert wird er mit Safran und Kurkuma, wobei getrocknete Früchte wie Aprikosen und Rosinen der heimliche Star des Gerichts sind. Serviert wird er mit Lamm-, Rind- oder Hühnchenfleisch und Karotten, Tomaten und Auberginen.
Unfassbar schmackhaft und nährreich ist ebenfalls Kuku, ein aserbaidschanisches Omelette.
Die Basis bilden Eier, die mit regionalen, frischen Kräutern wie Koriander, Dill und Petersilie abgestimmt werden. Den orientalischen Touch und die farbliche Note gibt das Superfood Kurkuma. Am besten genießt sich ein Kuku in traditionellen Lokalen und an Straßenständen. Dazu gibt es Ayran und im Abgang einen Shirvani. Das ist ein besonders aromatischer aserbaidschanischer Likör, der aus einer Mischung von Granatapfel, Pflaume, Aprikose, Zimt, Nelken und Karadom besteht und den Ausflug in den Orient schmackhaft abrundet.
Fazit
Baku ist eine unverwechselbare Stadt zwischen Moderne und Tradition, zwischen Morgen- und Abendland und steckt voller einzigartiger Erlebnisse. Besucher können hier in die Welt eines sowjetisch geprägten Orients eintauchen und mehr über eine unbekannte, sagenhafte Kultur lernen. Die Stadt steht nicht unbedingt auf jeder Reiseliste, das macht sie damit aber umso aufregender und außergewöhnlicher.
Wer einen Ausflug ins Unbekannte sucht, der wird von Baku mehr als überrascht sein. Vielleicht bekommt der ein oder andere Lust, mehr über den Kaukasus und seine reichen Kulturen und Völker zu erfahren.