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Heim und GartenNatur

Tipps im Kampf gegen Kakerlaken

Tipps im Kampf gegen KakerlakenTipps im Kampf gegen Kakerlaken Foto: © RHJ #507382755 – stock.adobe.com

Nur wenige Insekten haben bei Menschen einen solch schlechten Stand wie Insekten. Allerdings belegen aktuelle Forschungsergebnisse, dass der Kampf für Menschen so gut wie aussichtslos ist.

Verhasste Insekten

Kakerlaken sind besonders verhasste Insekten, die Menschen mit allen möglichen Mitteln bekämpfen. Seit langer Zeit setzen Menschen bei deren Befall Gift ein, um die Tiere zu töten oder deren Paarungen zu verhindern.

Allerdings sind die Schaben extrem anpassungsfähige Tiere, die viele Risiken mithilfe erlernter Mechaniken umgehen.

Darauf verweist das US-amerikanische National Public Radio unter Verweis auf einen wissenschaftlichen Beitrag in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society“.

Kakerlake
Kakerlaken sind besonders verhasste Insekten, die Menschen mit allen möglichen Mitteln bekämpfen Foto: © tar9 #298132969 – stock.adobe.com

Wissenschaftliche Untersuchungen an der deutschen Schabe

In ihrer Untersuchung begutachteten die Forscher insbesondere das Ess- und Paarungsverhalten der Blattella Germanica. Die deutsche Schabe ist eine der am weitesten verbreiteten Kakerlaken-Arten der Welt. Die Insektenart fühlt sich von Glukose bzw. Zucker magisch angezogen.
Deshalb setzen Männchen auch eine zuckerhaltige Substanz ein, um Weibchen zur Paarung anzulocken.

Blattella Germanica
In ihrer Untersuchung begutachteten die Forscher insbesondere das Ess- und Paarungsverhalten der Blattella Germanica Foto: © smuay #51376291 – stock.adobe.com

Glukosehaltige Gifte

Aus dem Grund nutzen Schädlingsbekämpfer schon seit längerer Zeit Gifte, welche Glukose oder andere Formen von Zucker enthalten.

Diese Mittel erzielten am Anfang auch ihre Wirkung.

Doch nach einigen Jahren stellten Schädlingsbekämpfer erstmals bei einer Kakerlaken-Population in Florida fest, dass der Tierbefall einfach nicht kontrollierbar war.

Von süß zu bitter

Alle bis dahin bewährten Gifte erzielten bei den klugen Schaben keinerlei Wirkung, da sich die Insekten angepasst hatten. Die Schaben hatten im Laufe der Zeit eine Glukose-Aversion entwickelt. Mittlerweile schmeckte die süße Glukose für sie nun bitter. Die Tiere rührten die Köder nicht an. Im vergangenen Jahr stieg die Verwendung von Ködern drastisch an. Deshalb erhöhte sich der Anteil an Schaben deutlich, die keine Glukose mehr zu sich nehmen.

Schädlingsbekämpfung bei Kakerlaken
Alle bis dahin bewährten Gifte erzielten bei den klugen Schaben keinerlei Wirkung, da sich die Insekten angepasst hatten Foto: © Studio Romantic #591404651 – stock.adobe.com

Geschmackliche Anpassungen als Lebensretter

Das Vermeiden dieser Köder rettet den Kakerlaken ihr Leben.

Allerdings mussten die Schädlinge in Kauf nehmen, dass nun auch die süßen Stoffe bitter schmeckten, mit denen Männchen die Weibchen für die Paarung anlockten.

Die Weibchen ließen die Penetration nicht mehr über sich ergehen, sondern wiesen die Männchen ab.

Anpassungsfähige Tiere

Doch auch auf diese Verhaltensweise reagierten die Kakerlaken. Männchen passten Rezepturen des „Paarungstrinks“ an, indem der Anteil an einfachem Zucker sank.
Zudem beschleunigten Männchen den Paarungsprozess um eine gute Sekunde. Nehmen die Weibchen die Glukose wahr, ist der Paarungsprozess längst in vollem Gange. Insektenforscher betonen, wie sehr sie von den Anpassungsfähigkeiten der Insekten beeindruckt sind.