Please assign a menu to the primary menu location under menu

FinanzenTechnik

Taugen Uhren als Wertanlage?

Uhren als WertanlageTaugen Uhren als Wertanlage? - Foto: © Alena #243373912 – stock.adobe.com

Spätestens seit 2017 ist es ein offenes Geheimnis, dass Armbanduhren durchaus einen hohen Wertzuwachs einräumen können und sich somit finanziell lohnen können. Historische Momente ereigneten sich in dem Jahr im Auktionshaus Phillips in New York, als die Rolex vom Modell Daytona Referenz 6239 versteigert wurde.
Ehemaliger Besitzer des Cosmographen war Schauspieler Paul Newman, der die Uhr Ende der 1960er Jahre von seiner Ehefrau als Geschenk erhielt – zum Wert von ungefähr 200 Euro. Über 20 Jahre später erhielt der Freund von Newmans Tochter die Armbanduhr. Weitere über 30 Jahre später avancierte das einstige nur wenig beliebte und deshalb auch nur in beschränkter Stückzahl hergestellte Modell zur teuersten Armbanduhr weltweit. Die Uhr des amerikanischen Rennfahrers und Schauspielers wechselte für 17,75 Millionen Dollar den Besitzer.

Keine klassische Wertanlage

Auch wenn solche horrenden Preise für eine Armbanduhr eher die Ausnahme sind, hat sich der Preis zahlreicher Exemplare in den vergangenen Jahren massiv erhöht.

Deshalb erfreuen sich Zeitmesser in besonders hoher Qualität mittlerweile auch bei Investoren großer Beliebtheit.

Doch als reine Wertanlage sind Armbanduhren dennoch nur bedingt geeignet.

Uhren sind keine klassische Wertanlage
Uhren sind keine klassische Wertanlage | Foto: © Mr. Note19 #209533253 – stock.adobe.com

Eine Alternative zu konventionellen Geldanlagen

Ob Glashütte Original, Rolex oder Modelle anderer hochwertiger Marken: Uhren sind für Anleger heute interessanter denn je, da immer mehr Investoren nach Alternativen zu konventionellen Geldanlagen Ausschau halten.

Schließlich hat sich die Nachfrage nach technisch hochwertigen Uhren in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Diese Entwicklung ist damit begründet, dass Banken keine Zinszahlungen mehr auf Guthaben vornehmen. Außerdem wirkt sich deren Status als Schmuck auf auf den Wert aus. Heutzutage dienen Armbanduhren zumeist nicht der Ermittlung der Uhrzeit, sondern gelten vielmehr als Statussymbol.

Uhren hochwertiger Marken
Uhren sind für Anleger heute interessanter denn je, da immer mehr Investoren nach Alternativen zu konventionellen Geldanlagen Ausschau halten | Foto: © agcreativelab #136283203 – stock.adobe.com

Richtungswechsel aufgrund der Corona-Pandemie

Zudem entwickelte sich der Markt für gebrauchte Uhren in den vergangenen Jahren in eine neue Richtung. Aufgrund des bequemeren Handlings sowie verbesserter Transparenz stehen sich Angebot und Nachfrage gut sichtbar gegenüber. Investments in Chronographen zahlen sich in aller Regel aus, weil genügend Kauf- und Verkaufsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Die aktuelle Marktlage kommt der Investition in hochwertige Uhren ebenfalls zugute.

Da die Corona-Pandemie an der Uhren- und Luxusgutindustrie nicht spurlos vorüber gegangen ist, bewegen sich Exportzahlen der Hersteller seit geraumer Zeit unter Vorkrisenniveau.
Deshalb ist der aktuelle Zeitpunkt recht günstig, beim Erwerb der Armbanduhren von einem relativ hohen Verhandlungsspielraum zu profitieren. Im Einzelfall spielen die Uhrenmodelle und jeweiligen Händler jedoch eine ausschlaggebende Rolle.

Kein Uhren-Investment ist wie das andere

Doch trotz dieser scheinbar positiven Voraussetzungen ist längst nicht jedes Uhren-Investment lukrativ. Entsprechende Herausforderungen werden schon mit dem Kauf der kleinen Geräte gelegt. Ein Beispiel sind besonders beliebte Modelle von Luxusmarken wie Rolex oder Audemars Piguet, die aktuell nur nach langer Wartezeit erhältlich sind. Deshalb gleicht die Suche nach einer gefragten Rolex derzeit eher der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Und auch wenn die Suche nach einem gefragten Modell erfolgreich ist, bedeutet das noch lange nicht, dass die erhoffte Wertsteigerung auch tatsächlich einsetzt. Zu großen Uhrenmarken gehörige Blue Chips sind zwar aufgrund ihrer mechanischen Charakteristika besonders gesucht. Allerdings entscheiden die Verfügbarkeit der Modelle und generelle Markttrends über die exakte Entwicklung des Preises.

Uhren Investment
Kein Uhren-Investment ist wie das andere | Foto: © agcreativelab #189225434 – stock.adobe.com

Je höher die Nachfrage, desto lukrativer die Investition

Vorlieben etwaiger Kaufinteressenten lassen sich oftmals nur schwer vorhersagen. Generell gilt die Faustregel: Der Wert einer Uhr steigt, solange eine hohe Nachfrage besteht und ein Käufer für das Objekt einen höheren Preis bezahlen würde. Für diese Trends gibt es allerdings keine Regelmäßigkeit. Überschreitet ein Boom seinen Zenit, löst sich die erwartete Rendite in Luft auf. Deshalb gilt: Eine Investition in Uhren kann, muss jedoch nicht vielversprechend sein.

Wer Armbanduhren als Wertanlage nutzen möchte, muss sich intensiv mit der Thematik befassen und Entwicklungen sowie Trends intensiv verfolgen.

Zugleich bedarf es des nötigen Quäntchens an Glück, um eine hohe Rendite zu erzielen. Möglicherweise ist es hilfreich, die Wahl der Uhren-Investitionen von eigenen Vorlieben beeinflussen zu lassen. Die Wahl sollte deshalb auf Modelle fallen, die auch persönlich begeistern. Dadurch haben Uhren auch einen emotionalen Wert, völlig unabhängig von einer etwaig erzielten Rendite.

Tipps für ein gutes Uhren-Investment

Eine wichtige Basis für ein lukratives Uhren-Investment sind zumeist Modelle von Luxus- und Premiummarken. Plattformen für gebrauchte Uhren geben darüber Aufschluss, welche Marken und Modelle zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders populär sind. Generell sind die Objekte dauerhaft begehrt, deren Uhrwerk, Verarbeitung und verwendete Materialien besonders hochwertig sind.
Neben Faktoren wie der Marke und Verarbeitung wirkt sich eine Limitierung vorteilhaft in ein Investment in Uhren aus. Je seltener die Objekte sind, desto begehrter sind die Geräte bei Sammlern und Liebhabern. Weil einige Uhrenmarken jedoch regelmäßig Sondereditionen vermarkten, sind diese Limitierungen auch kein Garant für einen hohen Gewinn.