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GesellschaftNatur

Welche Wichtigkeit funktionierende Ökosysteme besitzen

Welche Wichtigkeit funktionierende Ökosysteme besitzenWelche Wichtigkeit funktionierende Ökosysteme besitzen Foto: © Curioso.Photography #488188443 – stock.adobe.com

Unsere Erde besteht aus zahlreichen Ökosystemen. Ein Ökosystem kann jedoch nur dann existieren, wenn die darin befindlichen Komponenten eine aufeinander abgestimmte und in sich geschlossene Einheit bilden, wie es zum Beispiel bei Seen oder Wäldern der Fall ist. Aufgrund von externen Einflüssen kommt es jedoch zum Artensterben, was wiederum die Ökosysteme der Erde ins Wanken bringt. Dies hat nicht nur für die biologische Vielfalt, sondern auch für den Mensch dramatische Folgen.
Denn während der sensiblen und schwachen Arten vernichtet werden, gelingt es den starken, sich durchzusetzen. Gleiches gilt jedoch auch für deren Viren, wodurch es zu schwerwiegenden Krankheiten wie HIV, Ebola und auch Covid-19 kommen kann.

Welchen Einfluss hat das Artensterben?

So hatten Forscher den Verdacht, dass die Virusinfektionen bei Tieren zunehmen, sobald deren Lebensraum von Menschen gestört und zerstört wird. Diese Annahme wurde anhand des Regenwaldes untersucht und von den Forschungsergebnissen bestätigt.

In einem gesunden und intakten Ökosystem, das von artenreichen Regionen gekennzeichnet ist, herrscht eine gute Verteilung der unterschiedlichen Arten.
Sobald dieses Gleichgewicht jedoch gestört wird und die empfindlichen Arten verdrängt werden, nehmen die anpassungsfähigen Arten zu, wodurch neue Krankheitserreger und damit einhergehend auch Zoonosen entstehen können.

Intaktes Ökosystem
In einem gesunden und intakten Ökosystem, das von artenreichen Regionen gekennzeichnet ist, herrscht eine gute Verteilung der unterschiedlichen Arten Foto: © quickshooting #530149189 – stock.adobe.com

Wie kommt es zu Zoonosen?

Zoonosen sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Diese gibt es zwar schon lange, doch die Anzahl der Zoonosen nimmt bedenklich zu. HIV, Ebola, Sars und die Pest sind beispielhafte Vertreter dieses Phänomens.

Die Zoonosen machen mittlerweile etwa drei Viertel aller neuen Krankheiten aus und halten erst jüngst wieder seit nun mehr als zwei Jahren mit Covid-19 die Welt auf Trapp.

Am Beispiel von Covid lässt sich dies folgendermaßen erklären: Bislang ist bekannt, dass das neuartige Corona-Virus von einer Fledermaus auf einen Menschen bei einem Besuch auf dem Tiermarkt übertragen wurde. Auf diesen Tiermärkten, wie sie im östlichen Teil der Welt stattfinden, treffen mittlerweile derart unterschiedliche Arten aufeinander, wie es unter natürlichen Umständen niemals stattfinden würde. Das Immunsystem der schwächeren Arten ist jedoch nicht in der Lage, sich in dieser Schnelligkeit den neuen und unbekannten Erregern zu stellen, sodass diese nicht abgewehrt werden können und Zoonosen entstehen. Auch die Mutationen nehmen durch das Aussterben der Artenvielfalt zu.

Zoonosen
Zoonosen sind Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden Foto: © SCHRÖDER #559150333 – stock.adobe.com

Der Mensch ist schuld

Dieses Problem ist durch Menschenhand erschaffen, da der Mensch immer weiter in den Lebensraum von Tieren eindringt. Insbesondere in den artenreichen Urwäldern ist das Artensterben immens, gleiches gilt für die Entstehung von Zoonosen.

Arten, die durch das Artensterben in den Vordergrund treten, sind sogenannte generalistische Arten, denen es besonders leichtfällt, zurecht zu kommen. Wo es besonders viele dieser generalistischen Arten gibt, gibt es auch mehr Wirtstiere für neuartige Viren.

Auch Zuhause kann es gefährlich werden

Die gestörten Ökosysteme sind längst nicht mehr nur noch im Regenwald oder in den Urwäldern der Fall.

Auch vor unserer eigenen Haustür sind der Artenschwund und die damit verbundenen Zoonosen eine existierende Gefährdung unserer Gesundheit.

Grund dafür sind daneben auch die Massentierhaltung, die für das Einschleppen der Krankheiten verantwortlich ist, sowie der Klimawandel, der es den Viren überhaupt erst ermöglicht, in unseren Breitengraden Fuß zu fassen.

Gibt es in Deutschland bald Riesenzecken?

Eine künftige Gefahr könnte die Riesenzecke der Gattung Hyalomma darstellen. Sie wird durch Zugvögel eingeschleppt, vermehrt sich aktuell aber noch nicht, da es ihr hier bislang zu kalt und feucht ist. Durch die zunehmende Klimaerwärmung könnte sich das aber bald ändern. Sollte dies eintreffen, wäre die Zecke sodann in der Lage, Krankheiten wie zum Beispiel Fleckfieber zu übertragen und in Deutschland zu verbreiten.
Viele unserer gegenwärtigen Krankheiten sind also menschengemacht, indem wir Urwälder abholzen, Ökosysteme verändern und Lebensräume zerstören – nicht nur in den Tropen, sondern auch im eigenen Land.